Griesheim. Adrian Wodniok war im Rahmen
des Griesheimer Straßenlaufs der Schnellste über die Zehn-Kilometer-Distanz. Der
Ausdauerläufer von Skills 04 Frankfurt gewann nach 33:57 Minuten und verbuchte
damit wieder etliche Punkte für die Gesamtwertung des Rosbacher Main-Lauf-Cups.
Zweiter wurde der Triathlet Sebastian Dehmer vom Veranstalter TuS Griesheim
(34:26) vor dem Kelkheimer Lars Pintschovius (34:42,7). Bei den Frauen ging der
Sieg an Esther Heinold aus Schwäbisch-Gmünd, die nach 37:04 Minuten den
Zielstrich passierte. Martina Franke von der LG Eintracht Frankfurt wurde
Fünfte.
Bekannter ist der Griesheimer Straßenlauf allerdings durch seinen
Halbmarathon. Hier gab es einen kenianischen Doppelerfolg. Der Jugendliche
Collins Kibet (Jahrgang 1988) legte die 21,1 Kilometer in 1:04:32 Stunden
zurück, knapp geschlagen kam dahinter der nationale Spitzenläufer Mario Kröckert
(Bayer Leverkusen/1:04:35) ins Ziel. Kibets Landsfrau Susan Jepkorir lief eine
Siegerzeit von 1:17:41 Stunden, die mehrfache Hessenmeisterin Veronika Ulrich
(LG Neu-Isenburg/ Heusenstamm) konnte lange mithalten und wurde schließlich mit
1:18:54 Stunden Zweite.
Etwa 1200 Athleten hatte 35. Auflage wieder auf
die Beine gebracht. Sie erlebten gleichzeitig auch die letzte in dieser Art.
Nachdem es im vergangenen Jahr schon teilweise massive Klagen von Anwohnern
gegeben hatte, die sich im Wohngebiet Kirschberg durch die Großveranstaltung in
ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlten, war von der Stadt Griesheim nur
für 2005 noch einmal eine Genehmigung für die Streckenführung erteilt worden. Im
nächsten Jahr, so der Vorschlag der Stadtverwaltung, sollte die Laufstrecke vom
Stadtinneren in den Süden der Gemeinde «aufs Feld» verlegt werden.
Für
die Ausrichter ist dies jedoch akzeptabel. «Heutzutage wird nicht mehr über
Äcker gelaufen. Ein solcher Lauf wäre nicht zeitgemäß gewesen», meinte
Organisationsleiter Heinz Heitzenröder. Diesen Vorbereitungslauf auf den
Frankfurt Marathon wird es also künftig nicht mehr geben. Stattdessen eine
«Zwiebelmeile», die auf der Griesheimer Hauptstraße über etwa sieben Kilometer
absolviert werden soll. Dazu soll auch ein kürzerer Schülerlauf stattfinden. Der
Vorteil für den TuS Griesheim ist: Er benötigt nur noch die Hälfte der bislang
100 Helfer. Aber es gibt auch Nachteile: Die Veranstaltung verliert viel von
ihrem Renommee, auch kann sie wegen der zu kurzen Distanz nicht mehr als Teil
der regionalen Laufserie Main-Lauf-Cup geführt werden. Ob auch 2006 wieder
vierstellige Teilnehmerzahlen erreicht werden, ist fraglich. Es wird auf jeden
Fall nach 35 Jahren Neuland betreten. (wag)